Die Innenseite der Wirklichkeit: Zwischen Fakt und Fiktion. Deutschlandfunk Essay und Diskurs

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14. April 2019, 09:30 Uhr dlf

In einer medial durchgetakteten Wirklichkeit gerät die Bedeutung von Fiktion in den Hintergrund. Das zeigt sich dann, wenn Literatur praktisch ausschließlich inhaltlich aufgefasst wird. Dabei sind das Imaginäre und die Imagination in die Entwicklung des Wirklichen tief verstrickt.

Die Gegenwart ist eine Zeit imaginativer Not. Angebetet wird das Datum, das Faktum, die Information. Bestätigt wird diese Diagnose von dem Furor, mit dem versucht worden ist, das Pseudonym der Bestsellerautorin Elena Ferrante zu lüften – und vollends in Kraft gesetzt wird sie von dem Triumphgeheul, das neulich in den Medien anhob, als der französische Literaturwissenschaftler Claude Schopp eine Dame namhaft machte, die dem Maler Gustave Courbet für das Bild „Der Ursprung der Welt“ Modell gestanden haben soll.

Oft wird Literatur geradezu abgewertet als nur Erfundenes. Literatur ist also, wenn sie Probleme der Gegenwart brav nacherzählt? Welche Stories und Botschaften vermittelt sie – und wie lehrreich sind diese? Das ist die Frage, die heute zählt. Dabei sind das Imaginäre und die Imagination in die Entwicklung des Wirklichen tief verstrickt. Fakt und Fiktion sind dessen zwei Seiten, denn was unter der Vorherrschaft der Naturwissenschaften in Vergessenheit geraten ist: Auch die Wirklichkeit verfügt über eine Innenseite.

Die Innenseite der Wirklichkeit: Zwischen Fakt und Fiktion

Verzettelt. Im Labyrinth der Wörter

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Es gibt Wörter, für die es in anderen Sprachen kein Wort gibt.

Verzettelt. Im Labyrinth der Wörter
von Thomas Palzer
deutschlandfunk, 25. 09. 2015, 20:10 Uhr

mit Ute Frevert und Anselm Haverkamp

Regie: Claudia Kattanek
Ton & Technik: Wolfgang Rixius und Katrin Fidorra
Redaktion: Tina Klopp

Sprecher: Nikolaus Benda /Johannes Benecke /Olev Zhukov / und der Autor

Bücher bestehen aus Wörtern und Sätzen, aber in der Regel geht es in ihnen nicht um Wörter. Vielmehr geht es um die Geschichten, die erzählt werden. Bücher, in denen es explizit um Wörter geht, heißen Wörterbuch. Auch sie erzählen Geschichten – von dem Wissen, das in Wörtern gespeichert ist.

Von dem Bedeutungswandel, denen Wörter unterliegen; von der Art, wie sich in ihnen die Kunst der Benennung ausdrückt; von der Nährlösung, aus denen sich Begriffe kristallisieren – und vielem mehr. Es gibt Wörter, für die es in anderen Sprachen kein Wort gibt. Und es gibt Wörter, die gerade nicht wörtlich zu nehmen sind, sogenannte Metaphern. Für beides gibt es Wörterbücher. Das Wort Wörterbuch leitet sich ab vom griechischen lexikon oder biblion. In Wörterbüchern manifestiert sich der grundlegende Akt des Menschseins: das Übersetzen.

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