Es beginnt im strahlenden Azur des Golfs von Neapel mit einem symbolischen Treppenaufstieg zum berühmten Haus des Schriftstellers Curzio Malaparte (dem Verfasser des Antikriegsromans “Kaputt”) und endet einsam im Tresorraurn einer Schweizer Bank: “Ruin”, die Schicksalssymphonie eines Mannes im biografisch gefährlichen Alter um die fünfzig. Sich “auf eine komplizierte Art glücklich” zu fühlen, bedeutet für Protagonisten eines postmodernen deutschen Gesellschaftsromans ungeheuer viel. Der ergrauende Filmkaufmann Viggen glaubt sich gegen die Zumutungen einer immer banaler werdenden Konsumwelt mit heiterer Gleichgültigkeit wappnen zu können. Doch als gleichzeitig der Tod und eine neue Liebe in sein Leben treten, gerät er in eine Abwärtsspirale, die Thomas Palzers bildermächtige Sprache kräftig beschleunigt.
Kathrin Hillgruber im kulturSPIEGEL