Vortrag im Kunstgewerbemuseum, Berlin: Die Melancholie der Dinge: Patina

Vortrag

Die Melancholie der Dinge: Patina

01. 11. 2018

19 Uhr

Berlin, Kunstgewerbemuseum

Matthäikirchplatz, 10785 Berlin

 

Wir laden euch herzlich zur Eröffnungsfeier der Ausstellung ‘Inside Out. Einsichten der Möbelkunst’ in das Kunstgewerbemuseum im Kulturforum ein!

Begrüßung: Sabine Thümmler, Direktorin
Einführung: Achim Stiegel, Kurator der Möbelsammlung
Vortrag ‚Die Melancholie der Dinge: Patina‘: Thomas Palzer, Schriftsteller und Philosoph

We would like to invite you to the opening of our exhibition ‘Inside Out. Understanding the Art of Furniture Making’ at the Museum of Decorative Arts Berlin!

Welcome: Sabine Thümmler,
Introduction: Achim Stiegel, curator of the furniture collection
Talk ‘The Melancholia of Things: Patina’: Thomas Palzer, writer and philosopher

Deutsches Literaturinstitut Leipzig: Die Form des Essays

Ab WS 2018 / 19 jeden Dienstag zwischen 18-20 Uhr im Literaturinstitut Leipzig:
https://www.deutsches-literaturinstitut.de/aktuell.html

Thomas Palzer B235-06*
Essayistik, Literaturkritik
Die Form des Essays

Der Essay cruist. Alles, was ihm auf seinem Weg begegnet, kann aufgelesen werden. Der Essay folgt nicht dem Beispiel der Naturwissenschaften, die meinen, alles müsse eindeutig sein und immer von irgendwoher herleitbar. Ein Essay ist nicht der Logik unterworfen. Was sich erklärt, erklärt sich durch das Verhältnis der Worte zueinander.
Der Essay ist eine Geste, insofern die Geste eine Form ist, in der sich Geist und Materie miteinander verbinden, Gedanken mit Sätzen. Was innen liegt – das Subjektive – muss nach außen übersetzt werden, ins Objektive, ein dialektischer Prozess. Inhalte werden nicht durch die Form, sondern als Form ausgedrückt. Dabei entscheidet der Gebrauch der Wörter über den Gegenstand – und der Gegenstand, den man er- wählt hat, über das, was innen und außen ist.

Alles, was ist, ist geworden. Nur das Werden selbst hat keine Geschichte.

Vergleichende Anatomie. Eine Geschichte der Liebe. Mit Originalfotografien. Matthes & Seitz Berlin punctum 005

Thomas Palzer Roman, Vergleichende Anatomie. Matthes & Seitz Berlin.

Thomas Palzer gelingt in Vergleichende Anatomie eine außergewöhnliche Abhandlung über (männliche) Sexualität im Alter. Auf knapp 100 Seiten berichtet er von Beginn und Ende seiner zwanzigjährigen Beziehung und durchwebt die Erzählung mit philosophischen Gedanken zur Sexualität sowie einigen Einschüben zu Klassikern wie Foucault oder antiken Konzeptionen von Liebe.
Ich gehöre – zugegebenermaßen – vermutlich nicht mal zur Zielgruppe des Textes. Da ich zum einen noch jung und zum anderen weiblich bin, ist mir das Thema recht fern, ja, ich könnte auch sagen, ich habe davor so gut wie noch nie über Sex im Alter nachgedacht. Trotzdem haben mich Palzers Reflexionen berührt. Gerade an den Stellen, an denen er seine persönliche Geschichte schildert, habe ich mir Sätze markiert, einzelne Gedanken nochmal gelesen und weitergesponnen.

Sophie Stroux im Literaturportal Bayern

Ulrich Rüdenauer am 21. August 2018 im büchermarkt des Deutschlandfunks:

Palzer versucht in seinem vielschichtigen Essay zu verstehen, was das Leben mit den Körpern macht und mit dem Sehnen und dass es dabei um Vorstellungen geht, die von Körpern eingelöst werden – oder irgendwann eben nicht mehr.

Der Wiener Falter 31/18 macht Vergleichende Anatomie zum Buch der Stunde

In Vergleichende Anatomie ist die Gratwanderung beim Schreiben über intime Erlebnisse und die Geschichte der Trennung des Autors gelungen. Er schreibt im Vorspann: »Eine Geschichte ist, um Geschichte zu sein, notwendig abgeschlossen. Auch die Liebe, um die es hier geht, ist abgeschlossen.« Gelingende Sexualität, macht er sich und den Leserinnen und Lesern klar, beruht auf sozialem Verhalten und auf Verhandlungen. »Nein«, wie immer es motiviert ist und begründet wird, heißt »nein«. Das gilt auch für den Satz: »Du bist mir zu alt.«

Thomas Adamczak auf Weltexpresso

Wissen ist dann unzureichend, wenn es sich nicht am Wissen des Freundes erfreut – und zur Freundschaft sich wandelt. (Ivan Illich)

Alles Streben nach Gewissheit setzt immer schon eine Gewissheit voraus.

Alles Streben nach Gewissheit setzt immer schon eine Gewissheit voraus.

Wir sind, um eines #Tages nicht mehr zu sein – werden dann aber #ewig gewesen sein.

Wir sind, um eines Tages nicht mehr zu sein – werden dann aber ewig gewesen sein.

15. – 21. Juli 2018: “Ich bin ein Schriftsteller ohne Sprache”. Begegnung mit Senthuran Varatharajah in Châtau d’Orion

Reden wir über Sprache. Wir benutzen sie selbstverständlich, missbrauchen sie ständig, finden uns darin nicht zurecht, sind sprachlos oder “ein Schriftsteller ohne Sprache”, wie Senthuraran Varatharajah von sich selbst sagt. Ein Paradox oder eine Sehnsucht? Das Ende meiner Sprache ist das Ende meiner Welt, will uns Wittgenstein weismachen. Darüber wollen wir reden, diskutieren, schreiben und am Ende veröffentlichen, was erarbeitet wurde.

Wir stellen uns fragen und suchen gemeinsam nach Antworten oder wenigstens nach Thesen. Was wäre die Welt ohne Sprache? Was bedeutet sie uns? Brauchen wir 8000 verschiedene Sprachen auf dieser Welt? Was, wenn es nur eine gäbe? Welche? Beginnt der Krieg, wenn das Sprechen aufhört? Können wir eine neue Sprache für die Diplomatie erfinden? Ist Identität ohne Sprache denkbar?

An einem der Tage in der Denkwoche werde ich nach der philosophischen Auseinandersetzung mit Sprache fragen – genauer: nach dem Begriff der Repräsentation, der im Mittelpunkt der Debatte steht. Ist der ontologische Status einer sprachlichen Vereinbarung wie der Hochzeit oder der eines Vertrages gleichbedeutend mit dem eines Apfels oder eines Liegestuhls? Existiert ein Gedanke auf die gleiche Weise wie ein Fels?

Zeichen stehen nicht für sich selbst, sondern für das, auf das sie zeigen: das Wort Baum für den Baum da draußen.

Gemäß der Linguistin Elisabeth Leiss wird kontrovers verhandelt, was Sprache eigentlich repräsentiert. In einem kurzen Abriss beschreibt sie die Evolution der sprachphilosophischen Grundpositionen:

• Sprache repräsentiert die Welt

• Sprache repräsentiert nicht die Welt, sondern unsere Gedanken über die Welt.

• Sprache repräsentiert unsere Gedanken über die Welt schlecht

• Sprache repräsentiert nicht nur schlecht; sie repräsentiert nichts.

 

Was repräsentiert die Sprache eines Schriftstellers ohne Sprache – vor der Zunahme der Zeichen?

Reden wir also über Sprache! Um uns zu orientieren, begegnen wir dem Schriftsteller Senthuran Vartharajah in Château d’Orion.

 

Näheres und Anmeldung unter:

Château d’Orion

Seitdem wir #Sexualität haben, haben wir selbst dann eine, wenn wir keinen #Sex haben.

Seitdem wir Sexualität haben, haben wir selbst dann eine, wenn wir keinen Sex haben.

Die #Einheit von #Wissendem und #Gewusstem und wird von #Lauterkeit verbürgt. (#HermannKrings)

Die Einheit von Wissendem und Gewußtem wird von Lauterkeit verbürgt. (Hermann Krings)